Grafik: Frau fliegt auf Tampon ins Bild

3 Fakten über Tampons, die du kennen solltest

Tampons haben den Anschein, während der Periode besonders praktisch zu sein. Schwimmen gehen, intensives Sportprogramm – alles kein Problem. Oder doch?

Ich habe viele Jahre während der Pilleneinnahme Tampons verwendet, ohne mir Gedanken darüber zu machen. Als ich dann nach etlichen Jahren meinen natürlichen Zyklus zurück hatte, habe ich angefangen, mich intensiver mit dem Thema Menstruationshygiene und Tampons zu beschäftigen.

Tampons mögen den Anschein erwecken, dass sie Frauen während der Periode ein sicheres und flexibles Gefühl bieten, allerdings haben sie auch einige Nachteile, die meiner Meinung nach jede Frau kennen sollte. 

1. Scheidentrockenheit

Die Watteröllchen trocknen die Schleimhaut aus, insbesondere dann, wenn die Periode nicht mehr so stark ist.

Diese Trockenheit und auch das veränderte Scheidenmilieu während der Regelblutung (der pH-Wert ist während der Periode höher, d. h. das Milieu ist nicht mehr so sauer), können dazu führen, dass Erreger leichter eindringen und sich auch schneller vermehren. Pilze und Infektionen breiten sich einfacher aus.

Schadstoffe, die in Tampons gefunden wurden, stehen im Verdacht, Regelschmerzen und Endometriose zu begünstigen.

3. Toxisches Schocksyndrom

Das toxische Schocksydrom, auch TSS oder TS-Syndrom, ist eine schwerwiegende bakterielle Infektion, bei der es plötzlich zu Kopfschmerzen, Schwindel, Blutdruckabfall und hohem Fieber kommt. Die Infektion kann lebensbedrohlich sein und durch die Anwendung von Tampons begünstigt werden.

Wie kann es zum toxischen Schocksyndrom kommen?

Über Wunden oder Infektionen der Haut und der Schleimhäute können bestimmte Erreger ungehindert in den Körper eindringen. Dort vermehren sie sich dann.

Auch bei der Verwendung von Tampons können Verletzungen an der Vaginalschleimhaut entstehen, die Bakterien und eben auch diesen besagten Bakterien eine Eintrittspforte in den Körper bieten.

Tampons stören zusätzlich das Gleichgewicht der Scheidenflora, indem sie der Schleimhaut Magnesium entziehen. In einer Magnesium-armen Umgebung können sich diese Art der Bakterien scheinbar leichter vermehren.

Ist das Immunsystem stabil, wird der Körper gut mit dieser Bakterienart fertig.

Ist das Immunsystem schwach oder bisher noch nicht mit dieser Bakterienart in Kontakt gekommen, können sich die Keime allerdings ungehemmt im Blut vermehren und massenhaft ihre Toxine ausschütten. So wird das toxische Schocksyndrom mit anfänglich grippeähnlichen Symptomen ausgelöst. Dies kann zum Multiorganversagen führen.

Das TS-Syndrom tritt zum Glück nur sehr selten auf, ich finde es dennoch wichtig, über die Anzeichen informiert zu sein. Ich war es jahrelang nicht.

Prävention

Hygiene ist natürlich ein guter Vorbeuger. Wenn es Tampons sein sollen, sollte gründliches Händewaschen vorausgehen und dann ein regelmäßiger Wechsel alle 3 – 5 Stunden erfolgen. Am besten eine Öko-Variante ohne Chemikalien und Bleichmittel verwenden.

Alternativen zu Tampons

Ich habe eine gute Alternative in Perioden-Unterwäsche gefunden. Auch hier ist ein bisschen Vorsicht und Recherche angesagt, da einige Marken auch bedenkliche Stoffe enthalten. Am besten darauf achten, dass die Unterwäsche aus (Bio-)Baumwolle und bei mindesten 60 Grad waschbar ist.

Die sicherste Variante ist wohl das free bleeding, bei der ganz auf Binden und Tampons verzichtet wird.

Als meine Periode auf ein Wochenende gefallen ist und ich nichts vorhatte, habe ich damit ganz gute Erfahrungen gemacht. Für meinen regulären Alltag ist das free bleeding allerdings derzeit keine Option. Aber das muss einfach jeder für sich selber herausfinden.

Übrigens, auch wenn Menstruationstassen nachhaltiger und natürlicher sind als Tampons, können auch sie Mikroverletzungen auslösen und sind damit nicht sicherer, wenn es um das toxische Schocksyndrom geht. Außerdem können die Tassen, so wie Tampons auch, das Bakterienwachstum begünstigen.

Wie bei allen Hygiene- und Kosmetik-Artikeln sowie Textilien würde ich empfehlen, ganz genau darauf zu achten, was drin ist in den Produkten, die wir so nah an unseren Körper lassen.

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