Schwarz weiß Bild einer Frau mit dunklen Haaren die eine Hand zu ihrer Schilddrüse führt

Schilddrüse – kleines Organ, große Wirkung

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ mit großer Wirkung. Sie spielt sowohl für unsere Gesundheit als  auch für unsere Hormonbalance eine tragende Rolle.

Im Hormonyoga wird sie in verschiedenen Übungen stimuliert, in meinen Kursen und Ausbildungen wird sie besprochen und auch in meinen 1:1 Sessions steht sie häufig im Mittelpunkt.

In diesem Artikel erfährst du, was die Schilddrüse alles im Körper macht, welchen Einfluss sie auf unsere Sexualhormone hat und was du für deine Schilddrüsengesundheit tun kannst.

Inhaltsverzeichnis

Schilddrüse allgemein

Die Schilddrüse – Glandula thyreoidea – sitzt an der Vorderseite des Halses unterhalb des Schildknorpels des Kehlkopfes. Sie hat eine schmetterlingsähnliche Form und wiegt bei Erwachsenen zwischen 18 und 60g, also in der Regel leichter als ein Hühnerei. Eine gesunde Schilddrüse hat ein Volumen von ca. 18 ml bei der Frau und ca. 25 ml beim Mann.

Die Schilddrüse speichert und produziert Schilddrüsenhormone und ist außerdem Produktionsort für Calcitonin. Calcitonin regelt zusammen mit dem Parathormon, welches in den Nebenschilddrüsen gebildet wird, den Kalzium-Phosphat-Haushalt im Körper.

Schilddrüsenhormone

Im Hinblick auf hormonelles Gleichgewicht, schauen wir uns in diesem Artikel die Schilddrüsenhormone näher an. Zur besseren Übersicht hier einmal eine Darstellung der Hormonkaskade.

Abb. 1

Abbildung der Schilddrüse und dem Hormon-Syntheseweg

Die Schilddrüsenhormone werden über die Hypothalamus-Hypophysen-Achse gesteuert – und zwar innerhalb von Sekunden.

Das zentrale Nervensystem spielt eine große Rolle in der Hormonbereitstellung und sorgt dafür, dass aus dem Hypothalamus das Releasing Hormon TRH (Thyreoliberin, Thyreotropin-Releasing-Hormon) ausgeschüttet wird. TRH stimuliert die Hypophyse und sorgt dort für die Freisetzung von TSH (Thyreotropin) und Prolaktin. TSH sorgt in der Schilddrüse für die Produktion von T4 und in deutlich kleineren Mengen auch von T3.

Schauen wir uns die Hormone einmal näher an.

TRH - Thyreoliberin

Thyreoliberin wirkt im Gehirn unter anderem bei der Thermoregulation, der Schmerzunterdrückung und dem Schlaf-Wach-Rhythmus und im Körper bei der Magen-Säure-Produktion und der Aktivität im Magen-Darm-Trakt. TRH ist außerdem an der Insulinsekretion beteiligt und steigert Herzfrequenz und Blutdruck.

TSH - Thyreotropin

Die TSH-Ausschüttung erfolgt stoßweise aus dem Hypophysenvorderlappen durch das TRH und ein sogenanntes negatives Feedback der Schilddrüsenhormone selbst. Sind also genug Schilddrüsenhormone im Körper, werden Hypophyse und Hypothalamus darüber informiert und drosseln ihre Hormonproduktion (siehe Abb. 2).

Die Aufgaben von Thyreotropin sind vielfältig. Es stimuliert u. a. das Wachstum der Schilddrüsenzellen, die Jodaufnahme und die Hormonbildung in der Schilddrüse.

Der TSH-Wert wird zum Beispiel beeinflusst durch Dauerstress, Fasten, Mangelernährung, Histamin, TRH und auch durch die Schilddrüsenhormone T3 und T4. 

Der TSH-Wert allein reicht zur Abklärung der Schilddrüsengesundheit NICHT aus. 

Abb. 2

Abbildung in der der Feedbackmechanismus der Schilddrüsenhormone zu sehen ist

T3 und T4

Damit die Schilddrüse die Schilddrüsenhormone T3 und T4 produzieren kann, benötigt sie Jod. Jod ist nicht nur für die Schilddrüse essenziell, sondern auch ein lebenswichtiges Spurenelement für den Körper.

Da der Körper es nicht selbst herstellen und es nur begrenzt speichern kann, müssen wir es regelmäßig mit der Nahrung aufnehmen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt etwa 150 – 200 Mikrogramm pro Tag.

Damit das Jod auch da ankommt, wo es gebraucht wird, wird u.a. Energie (ATP) benötigt. ATP (Adenosintriphosphat) ist ein Molekül, was in den Mitochondrien – unseren Zellkraftwerken – produziert wird.

Damit Jod da ankommt, wo es gebraucht wird, werden jede Menge Mikronährstoffe benötigt

Für diesen Vorgang werden zum einen jede Menge Mikronährstoffe benötigt und zum anderen müssen die Mitochondrien optimal arbeiten. Letzteres ist zum Beispiel in einem gestressten Organismus häufig nicht der Fall.

Insbesondere bei einer Nebennierenschwäche kann die Funktion der Mitochondrien stark beeinträchtigt sein. Was sich dann auch auf die Jodmenge auswirkt, die in die Zellen geschleust wird.

Zurück zur Schilddrüse. Die Schilddrüsenzellen benötigen Jod sowie weitere Enzyme und Co-Faktoren, um die Schilddrüsenhormone T3 und T4 zu produzieren. Sind T3 und T4 im Blut erniedrigt, kann dies auf einen Jodmangel zurückzuführen sein. Ein Jodmangel lässt sich auch leicht über einen Urintest* ermitteln. 

Es wird täglich ca. zehnmal mehr T4 als T3 gebildet. Da aktives T3 das ist, was die Zellen brauchen, wird T4 im Körper umgewandelt.

T3 und T4 erhöhen den Grundumsatz des Körpers. Unter ihrem Einfluss arbeiten alle Körperzellen intensiver und verbrauchen dadurch mehr Energie.  

Die Schilddrüsenhormone brauchen Leber & Darm

Fast 60 % des T4 werden in der Leber in aktives und inaktives T3 sowie reverses T3 metabolisiert. Das von der Leber inaktive T3 wird im Darm dann in aktives T3 umgewandelt.

Die Umwandlung des restlichen T4 zu aktivem T3 erfolgt im Gewebe von Herz, Muskeln und Nerven.

Schlussfolgerung: Leber- und Darmgesundheit sind wichtig, für eine gute Versorgung mit Schilddrüsenhormonen!

Für die Umwandlung von T4 zu T3 benötigt der Körper Selen.

Für die Umwandlung von T4 zu T3 benötigt der Körper Selen. Folglich kann bei einem Selenmangel auch die Synthese von T3 eingeschränkt sein.

Weitere Ursachen für Störungen des Umwandlungsprozesses sind: Stress, chronische Entzündungen, Magersucht, Fasten, Leber- und Nierenerkrankungen, Umweltgifte und Medikamente.

Beispiel Stress: Bei Stress produziert der Körper Cortisol, was den Stoffwechsel aktiviert. Auch T3 ist ein stoffwechselaktivierendes Hormon. Der Körper ist immer um Ausgleich bemüht und fährt als Antwort auf den hohen Cortisolspiegel die T3-Produktion runter.

Schilddrüsenunterfunktion

Werden zu wenig Schilddrüsenhormone produziert oder ist die Umwandlung von T4 zu T3 gestört oder eingeschränkt, zeigen sich früher oder später Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion.

Dieser Hormonmangel verlangsamt alle Stoffwechselprozesse  und verringert spürbar die Leistungsfähigkeit. Klassische Symptome einer Unterfunktion können sein: verstärktes Kälteempfinden, trockene, teigige Haut, sprödes Haar, Haarausfall, Gewichtszunahme, Verstopfungen, unerfüllter Kinderwunsch, Probleme mit dem Zyklus, vergrößerte Schilddrüse.

Schilddrüsenüberfunktion

Umkehrt zur Unterfunktion kann es natürlich auch zu einer Schilddrüsenüberfunktion aufgrund einer erhöhten Schilddrüsenhormonproduktion kommen.

Der Hormonüberschuss sorgt dafür, dass der Stoffwechsel auf Hochtouren läuft. Es kommt trotz Heißhunger zu einer Gewichtsabnahme, zu Unruhe und Nervosität, vermehrtes Schwitzen, starkes Wärmempfinden, feuchte, warme Haut, Durchfall. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion kann Haarausfall verursachen.

Das beeinflusst den Schilddrüsenhormon-Stoffwechsel

Serotonin und Dopamin

Fangen wir in der Hormonkaskade wieder oben an. Störungen im Hypothalamus können erzeugt werden bei bestehendem Serotonin- und Dopaminmangel. Das ist bei Stresskandidaten häufig der Fall. 

Ein Serotonin- und Dopaminmangel kann sich wiederum negativ auf die TRH-Produktion auswirken und ein Dopaminmangel kann das Hormon Prolaktin erhöhen. 

Prolaktin

Hohe Prolaktinspiegel unterdrücken nicht nur die TSH-Ausschüttung, sondern beeinflussen auch die Ausschüttung der Hypophysen Hormone FSH und LH, die wir zur Produktion unserer Geschlechtshormone benötigen.

Stille Entzündungen

Auch stille Entzündungen zum Beispiel durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Autoimmunerkrankungen können auf die TRH-Ausschüttung einwirken.

Stress

Wie eben schon erwähnt, spielt Stress auch eine große Rolle für die Schilddrüsenhormone. Cortisol hat nicht nur Auswirkungen auf die T3-Produktion, sondern auch auf die TSH-Produktion der Hypophyse mit der Folge, dass die TSH-Bildung gehemmt wird und folglich auch weniger T3 und T4 produziert werden.

Natürlich kann auch die Schilddrüse selbst negativ beeinflusst werden und infolgedessen nicht mehr ausreichend Hormone produzieren.

Jodmangel

Jodmangel ist ein weit verbreiteter Störfaktor für die Schilddrüsengesundheit sowie die Autoimmunerkrankung Hashimoto Thyreoiditis, bei der nur eingeschränkt Schilddrüsenhormone produziert werden.

Mikronährstoffmangel

Weitere negative Einflussfaktoren können zum Beispiel sein, dass aufgrund eines Mikronährstoffmangels nicht ausreichend T3 und T4 synthetisiert werden können.

Wichtige Mikronähstoffe für die Synthese sind: Selen, Zink, Eisen und Magnesium. Auch Jod, Vitamin A und L-Tyrosin sind bedeutend für den Schilddrüsen-Stoffwechsel.

Sexualhormone

Des Weiteren kann sich ein Progesteronmangel (z. B. bei Frauen in den Wechseljahren) negativ auf die Synthese der Schilddrüsenhormone auswirken.

Hohe Östrogen- oder Testosteronspiegel sowie die Pille können den Schilddrüsenhormon-Stoffwechsel ebenfalls negativ beeinflussen.

Es ist also nicht nur unser Stresshormon Cortisol, was auf die Schilddrüse wirkt, es sind auch unsere Sexualhormone, die in engem Zusammenhang mit den Schilddsrüsenhormonen stehen. Diesen Zusammenhang zeigt auch die Abb. 1.

Aufgrund des engen Miteinanders unserer Hormone, lassen sich auch diverse Zyklusbeschwerden einer geschwächten Schilddrüse zuordnen.

Zyklusbeschwerden, die mit einer geschwächten SD in Verbindung stehen sind z. B.:

  • Starke Blutungen
  • Lange Perioden
  • Unregelmäßige Perioden
  • Unfruchtbarkeit
  • PMS
  • Depressive Verstimmungen
  • Wassereinlagerungen
  • PCOS

Diese Symptome können auch Hinweise auf eine Östrogendominanz sein.

Relevante Artikel: 
Progesteron – alles über das Gelbkörperhormon
Östrogene – alles über die weiblichen Geschlechtshormone

Was du für deine Schilddrüse tun kannst

Dieser Artikel soll dir vor allem eine Idee geben, wie komplex unser Hormonsystem ist und dass es diverse Faktoren gibt, die die Schilddrüsengesundheit und ihren Hormonstoffwechsel beeinflussen können.

Stimmt etwas mit der Schilddrüsengesundheit nicht, empfehle ich dir, Rat von einer Expertin oder einem Experten auf diesem Gebiet einzuholen und im besten Fall wirst auch du selbst zu einer Expertin deines Körpers.

Damit meine ich nicht, dass du jetzt Fachbücher lesen oder Medizin studieren musst, sondern den von Herzen kommenden Rat, deinem Körper zuzuhören, wenn er dir etwas sagen möchte. 

Check-in bei dir selbst

Nimm täglich wahr, wie es dir geht. Wie verträgst du, was du isst oder trinkst? Wird dir nach dem Essen kalt? Hast du Bauchschmerzen oder Verdauungsprobleme? Tut es dir gut, was du täglich tust? In was für einer Energie gehst du durch den Tag? Bist du oft gestresst oder kannst du deinen Aufgaben mit Gelassenheit und Freude nachgehen? Hast du ausreichend Zeit für dich? Verbringst du Zeit in der Natur? Schläfst du gut?

Diese Fragen bieten dir eine Möglichkeit, dich mit deinem Körper zu verbinden und bewusst wahrzunehmen, wie es dir eigentlich geht. Das kommt im hektischen Alltag leider oft viel zu kurz.

Es gibt außerdem ein paar Do’s and Don’ts für unsere Schilddrüse, die wir im Alltag beachten können.

Im Alltag beachten

Lebensmittel

Keine Lebensmittel oder Lebensmittel-Kombinationen, die auskühlen – das kann sehr individuell sein und muss jeder selbst für sich herausfinden und entsprechende Konsequenzen ziehen.

Sojaprodukte

Sojaprodukte – können Schilddrüsen-Medikamente hemmen sowie Östrogen und damit auch Progesteron beeinflussen.

Fluorid

Fluorid – ist bei einer Schilddrüsenunterfunktion nicht zu empfehlen. Ggfs. Zahnpasta und Salz auf Inhaltsstoffe überprüfen.

Duftstoffe

Synthetische Duftstoffe wie Parfums, Duftkerzen, Raumerfrischer, teilweise auch Waschmitteln und Weichspüler vermeiden und Produkte, die auf die Haut kommen, genau auf ihre Inhaltsstoffe prüfen.

Grundsätzlich: Alles was riecht und duftet und nicht natürlichen Ursprungs ist, kann östrogenwirksam sein, so können Östrogen-Rezeptoren besetzt werden und den Östrogenhaushalt stören, was sich auch wieder nachteilig auf die Schilddrüse auswirken kann.

Algen & Fisch

Algen und Fisch sind aufgrund des Jods und der Omega-3-Fettsäuren wichtig für unsere Gesundheit. Allerdings nur aus Wildfang und in Bioqualität wegen der Schwermetallbelastung. Bei Hashimoto ist im Schub mit Jod Vorsicht geboten.

Co-Faktoren

Co-Faktoren unterstützen den Körper dabei, bestimmte Stoffe gut aufnehmen oder verstoffwechseln zu können. Für die optimale Jodumwandlung sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin A (Vorstufe Beta-Carotin) geachtet werden.

Tageslicht

Die Schilddrüse reagiert auf Sonnenlicht und wird positiv in ihrer Arbeit beeinflusst.

Bewegung

Bei Autoimmun-Erkrankungen wird wenig Sport im Schub empfohlen und grundsätzlich eher auf Muskel- als auf Ausdauertraining gesetzt.

Wichtig: Ohne Nährstoffe, keine Schilddrüsenhormone.

Mikronährstoffe

Wichtige Mikronährstoffe für die Schilddrüse sind Selen und Jod (Einnahme mit einem Experten besprechen) sowie Zink (auch für den Darm), Vitamin D, Magnesium, Calcium, Eisen, B-Vitamine, Vitamin A, Omega 3 Fettsäuren, L-Tyrosin

Relevanter Artikel: Omega-3-Fettsäuren – Darum sind sie so wichtig

Auf die einzelne Mikronährstoffe gehe ich im nächsten Absatz noch ausführlicher ein.

Mikronährstoffe Schilddrüse

Jod

Die Schilddrüse enthält im menschlichen Körper das meiste Jod. Aber auch in vielen anderen Organen ist es zu finden. Z. B.  in Nebennieren, Leber, Bauchspeicheldrüse, Ovarien, Hoden, Nieren, Lunge, Gehirn, Brustdrüsengewebe…

Jod ist neben der Schilddrüsenhormonprodutkion wichtig für diverse Aufgaben im Körper. Das Spurenelement unterstützt zum Beispiel das Immunsystem, die Keimabwehr, die Entgiftung und ist essenziell für die Gehirnreifung von Babys.

Selen

Selen ist ein weiteres essenzielles Spurenelement, was ebenfalls sehr wichtig für die Schilddrüsengesundheit ist. Es wirkt u. a. unterstützend bei der Umwandlung der Schilddrüsenhormone T4 in T3.

Bereits ein geringer Mangel kann sich negativ auf die Schilddrüsenhormonsituation auswirken. 

Eisen

Eisen ist das wichtigste Spurenelement in unserem Körper und wichtig für den Transport von Sauerstoff und Elektronen.

Eine gute Eisenquelle stellt die Schweineleber dar und mit deutlich geringerem Eisenanteil auch Schweine-, Rind- und Lammfleisch sowie Geflügel. Aber auch viele pflanzliche Lebensmittel sind gute Eisenlieferanten, z. B. Brennnessel, Leinsamen, die Pseudogetreide Quinoa und Amaranth, Haferflocken und getrocknete Aprikosen.

Eisen wird besser vom Körper aufgenommen, wenn man es mit Vitamin C-haltigen Lebensmittel kombiniert.

Ein Eisenmangel kann übrigens auch Grund für eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Schilddrüsenvergrößerung sein.

Eisenmangel ist weit verbreitet und kann z. B. durch Ernährung, Leistungssport, Medikamente und ungenügende Nährstoffaufnahme oder -verarbeitung verursacht werden.

Eine Substitution von Eisen sollte dennoch nicht ohne einen tatsächlich nachgewiesenen Mangel geschehen. 

Magnesium

Wer mir auf Instagram folgt, der weiß um die Wichtigkeit dieses Powerminerals. Magnesium ist an etlichen Reaktionen des Körpers beteiligt und der Bedarf ist in Belastungsphasen z. B. viel Sport, Jobwechsel, Umzug, Trauerfall deutlich erhöht. 

Das Problem ist, dass die meisten von uns durch gesunde Mischkost nicht den Bedarf an Magnesium zu sich nehmen, der für den Körper wichtig ist (ca. 400 mg). So entsteht bereits ein leichtes Defizit in der Zelle. In stressigen Phasen steigt der Bedarf noch einmal deutlich an. 

Ein Magnesiummangel zeigt sich u. a. durch Kopfschmerzen/Migräne, Müdigkeit, Depression, Ängste, Gereiztheit, Regelschmerzen.

Bei einer Schilddrüsenunterfunktion kann die Aufnahme von Magnesium erschwert sein, bei einer Überfunktion wird wahrscheinlich zu viel Magnesium ausgeschieden. So oder so kann eine Substitution Sinn machen.

Zink

Zink ist an etlichen enzymgesteuerten Reaktionen im Körper beteiligt und so ist auch die T3-Bildung abhängig von ausreichend Zink. Der Bedarf pro Tag liegt laut D-A-CH Referenzwerten bei durchschnittlich 10 mg täglich.

Zink findet sich vor allem in tierischen Produkten. Aber auch Vollkorn-Getreideprodukte stellen eine gute Quelle dar.

Schilddrüse natürlich stärken

Darm unterstützen

Eine gesunde Darmfunktion ist wichtig für den Östrogenabbau. Fermentierte Lebensmitteln wie z. B. Kimchi, Sauerkraut und Joghurt und eine ausreichende Ballaststoffzufuhr unterstützen die Darmgesundheit. Fermentierte Lebensmittel stärken die guten Bakterien. Ballaststoffe aktivieren die Verdauung und helfen, überschüssige Hormone abzubauen. Sie finden sich zum Beispiel in grünem Blattgemüse, Haferflocken, Leinsamen, Chiasamen, Hülsenfrüchten und Saaten.

Zucker vermeiden

Zucker lieber vermeiden oder den Zuckerkonsum reduzieren. Zucker fördert nämlich Entzündungen im Darm, stört das Gleichgewicht der Darmbakterien und kann eine Insulinresistenz begünstigen, die ein großer Störfaktor fürs Hormonsystem ist. Außerdem verbraucht der Darm jede Menge Mikronährstoffe bei der Verarbeitung von Industriezucker.

Gluten

Es lohnt sich auch, den Glutenkonsum zu überprüfen. Gluten steht in Verbindung mit einer durchlässigen Darmwand (leaky gut), Dysbiosen im Darm sowie Autoimmunerkrankungen.

Richtige Lebensmittelwahl

Einige Lebensmittel unterstützen die Schilddrüse ganz besonders. Paranüsse haben z. B. einen sehr hohen Selenanteil. Allerdings kann dieser von Ernte zu Ernte oder Nuss zu Nuss schwanken. Leider sind Paranüsse auch häufig sehr schadstoffbelastet. Also unbedingt auf die Qualität achten.

Kreuzblütler-Gemüse wie Brokkoli, Kohl und Rucola unterstützen die Leber und helfen, aus inaktivem T4 aktives T3 herzustellen. 

ACHTUNG: Es wird oft behauptet, dass Kohlgemüse bei Schilddrüsenproblemen gemieden werden soll. Es ist jedoch nur problematisch bei starkem Jodmangel und wenn man große Mengen roh isst. Gegart ist Kohlgemüse unbedenklich und hat enorme gesundheitliche Vorteile, auch bei Schilddrüsenbeschwerden.

Schadstoffe meiden und Entgiftung unterstützen

Setze auf Naturkosmetik – vermeide Pflegeprodukte, die Parabene und Phthalate enthalten!

Vermeide synthetische Duftstoffe. Wie weiter oben schon erwähnt: Alles, was stark riecht und nicht in der Natur wächst, ist Gift für den Körper und fordert die Leber zu Hochleistungen heraus. Die Leber sollte sich um die Hormonentgiftung und -herstellung kümmern. Ist sie überlastet, kann das Hormonsystem ins Schwanken geraten.

Bio-Lebensmittel

Lebensmittel aus biologischem Anbau sind deutlich geringer mit Schadstoffen belastet, damit entlasten wir unsere Organe und unser Hormonsystem.

Plastik meiden

Plastik bestmöglich vermeiden. Verpackungen, Aufbewahrung und auch Wasserflaschen aus Plastik enthalten u. a. Weichmacher, die sehr schädlich für unser Hormonsystem und generell unsere Gesundheit sind. 

Sexualhormone ins Gleichgewicht bringen

Wie schon erwähnt, beeinflussen unsere Sexualhormone die Schilddrüsenhormone und umgekehrt. Sind die Sexualhormone nicht im Gleichgewicht, kann sich das negativ auf die Schilddrüsenhormonproduktion auswirken. Hormonyoga, eine ausgewogene Ernährung, ein gutes Stressmanagement helfen u. a. dabei, die Sexualhormone wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

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Absetzen hormoneller Verhütungsmittel

Pille, Vaginalring, Hormonspirale & Co. können eine Östrogendominanz verursachen, sind Mikronährstoffräuber und schwächen die Schilddrüse. Das Absetzen hormoneller Verhütungsmittel entlastet vor allem Leber, Darm und die Hormondrüsen.

Vermeide Xenoöstrogene

Xenoöstrogene, sogenannte endokrine Disruptoren, befinden sich u. a. in Kunststoffverpackungen, Pflegeprodukten und Lebensmitteln aus konventionellem Anbau. Herbizide und Pestizide sind in vielen Fällen hormonell wirksam!

Nur selten Alkohol

Regelmäßiger Alkoholkonsum beeinträchtigt die Leberfunktion und ihre Fähigkeit, Östrogen effektiv zu verarbeiten. 

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Stressreduktion & Entspannung

Die Nebennieren und die Schilddrüse werden von Hypothalamus und Hypophyse im Gehirn gesteuert. Cortisol stört die Kommunikation zwischen Hypophyse und Schilddrüse und beeinflusst die Ausschüttung von TSH.

Noch mal zur Erinnerung: Hohe Cortisolmengen können die Umwandlung der inaktiven Form des Schilddrüsenhormons T4 in die aktive Form T3 hemmen. 

Stress verbraucht außerdem viele wichtige Nährstoffe, die auch die Schilddrüse benötigt, wie zum Beispiel Magnesium und Selen.

Entspannung gelingt gut mit Spaziergängen, Yoga, Meditation, einer entspannten Morgenroutine & Journaling.

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Hormonyoga

Hormonyoga ist eine natürlich wirksame Methode zur Unterstützung der Hormonbalance. Nicht nur die Sexualhormone werden in ihrer Balance unterstützt. Im Hormonyoga gibt es auch Übungen, die die Schilddrüse stimulieren und stärken. 

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