Der weibliche Zyklus - Illustration einer Frau auf dem Fahrrad

Der weibliche Zyklus

Der weibliche Zyklus verrät jede Menge über unsere Gesundheit. Lerne die Zyklusphasen kennen und erfahre mögliche Ursachen für Zyklusstörungen.

Der Körper und all die kleinen und großen Wunder, die unser Organismus jeden Tag bewerkstelligt, faszinieren mich immer wieder aufs Neue. So auch der weibliche Zyklus. Gerade wenn wir natürlich verhüten oder zyklusbedingte Probleme haben, sollten wir wissen, was wann in unserem Körper vorgeht. 

Bitte beachte, dass es sich um eine vereinfachte Darstellung handelt, und dass die Zeitangaben einem „Modellzyklus“ entsprechen. Abweichungen sind völlig normal und dieser Bilderbuchzyklus tritt bei ca. 80 % der Frauen so nicht ein. Es macht aber die Veranschaulichung leichter.

Der weibliche Zyklus oder Menstruationszyklus tritt von der Pubertät bis in die Wechseljahre ca. 400 mal im Leben einer gesunden Frau auf.

Der weibliche Zyklus oder Menstruationszyklus tritt von der Pubertät bis in die Wechseljahre ca. 400 mal im Leben einer gesunden Frau auf.  Aber was passiert da eigentlich genau in unserem Körper?

Der Menstruationszyklus

Der Menstruationszyklus wird in 4 Phasen eingeteilt und dauert durchschnittlich 28 Tage

1. Abstoßungs- und Menstruationsphase: 1. – 4. Tag
2. Follikelphase (Proliferationsphase): 5. – 14. Tag
3. Eisprung: um Tag 14
4. Gelbkörperphase (Sekretionsphase): 15. – 28. Tag

Menstruationsphase

In der Menstruationsphase wird die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut aufgrund einer hormonbedingten Minderdurchblutung aus der Gebärmutter abgestoßen, was zur Blutung führt. Sie dauert etwa 4 Tage. Der 1. Tag der Menstruation ist der 1. Zyklustag.

Follikelphase

Danach folgt für ca. 10 Tage die Follikelphase, in der unter dem Einfluss des follikelstimulierenden Hormons FSH ein Follikel und der in ihm enthaltenen Eizelle im Eierstock heranreift.

Gleichzeitig wird unter Östrogeneinfluss eine neue Schleimhautschicht in der Gebärmutter aufbaut. Östrogen bewirkt auch die Öffnung des Gebärmutterkanals und verflüssigt den Zervixschleim.

Eisprung

Wenn alles glatt läuft, findet um den 14. Zyklustag herum der Eisprung durch das Absinken des Östrogenspiegels und den Anstieg von FSH und LH (Luteinisierendes Hormon) statt.

Der Follikel platzt auf und die Eizelle wird vom Eierstock in den Eileiter Richtung Gebärmutter transportiert. Findet keine Befruchtung statt, stirbt die Eizelle ab.

Gelbkörperphase

In der Sekretions- oder Gelbkörperphase wird aus dem Follikel (der ehemaligen Hülle der Eizelle) der Gelbkörper. Er produziert unter dem Einfluss von LH Progesteron.

Die Gebärmutterschleimhautdrüsen wachsen und bilden ein schleimiges Sekret. Im Modellzyklus umfasst diese Phase den 15. – 28. Zyklustag. Auch bei längeren oder kürzeren Zyklen ist diese Phase etwa 14 Tage lang.

Die Gebärmutterschleimhaut wird in dieser Phase auf eine mögliche Einnistung der befruchteten Eizelle vorbereitet. Der Gebärmutterkanal schließt sich nach dem Eisprung und der Zervixschleim wird fester. Progesteron bewirkt den Temperaturanstieg, der auch bei der Natürlichen Familienplanung eine Rolle spielt.

Wenn die Eizelle nicht befruchtet wurde, bildet sich der Gelbkörper zurück und damit sinkt der Progesteronspiegel. Die Gebärmutterschleimhaut wird nicht mehr adäquat durchblutet und dadurch kommt es zur Abstoßung der Schleimhaut und zur Menstruation.

Hormonsteuerung im Körper

Dieser Vorgang wird übergreifend vom Hypothalamus, dem Chef sozusagen, gesteuert. Der Hypothalamus ist ein lebenswichtiger Teil des Zwischenhirns. Er steuert nicht nur die hormonellen Vorgänge im Körper, sondern u. a. auch die Atmung und den Kreislauf.

Der Hypothalamus setzt ein Hormon frei, welches die Hypophyse, oder genauer, den Hypophysenvorderlappen anregt, weitere Hormone (die beiden oben genannten: FSH – follikelstimulierendes Hormon und LH – luteinisierendes Hormon) freizusetzen, die wiederum auf die Eierstöcke wirken. So kommt es zur Eizellenreifung und zur Produktion von Östrogen und Progesteron. Östrogen und Progesteron wirken ihrerseits wieder auf Hypothalamus und Hypophyse ein. Ein sogenanntes Regelkreissystem.

Gründe für Zyklusbeschwerden

Dieses komplexe Zusammenspiel ist sensibel und störanfällig. Nicht umsonst haben viele Frauen zyklusbedingte Beschwerden, wie z. B. PMS (Prämenstruelles Syndrom).

Die Umweltgifte, die täglich auf uns einwirken sind daran sicher nicht ganz unschuldig, aber auch stärker beeinflussbare Dinge, wie die Ernährung, Stress, Alkohol- oder Tabakkonsum, zu viel Sport, Essstörungen und die Pille tragen ihren Teil dazu bei.

Auf natürliche Weise kann man den Regelkreislauf auf verschiedenen Ebenen unterstützen und eine Linderung individueller Beschwerden erzielen, zum Beispiel mit Tees*, bestimmten Lebensmitteln, Yoga und Meditation.

Auf meinem YouTube-Kanal findest du eine große Auswahl an Yogavideos und geführten Meditationen.

Wichtig ist, dass wir alle unsere Beschwerden ernst nehmen und lernen, Körpersignale richtig zu verstehen.

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